Jedes menschliches Handeln wird bewußt oder unbewußt von mentalen Prozessen begleitet. Die Qualität dieser Prozesse beeinflußt die Qualität der Handlungen. Mentaltraining beschäftigt sich mit der Qualität der Prozesse.

 

Genauso wie sich Muskeln durch immer wiederkehrendes Training entwickeln, macht das unser Gehirn.

 

Unsere Muskeln für Wahrnehmung, Denken und Handeln finden sich als mehr oder weniger gebrauchte Verbindungen zwischen den Milliarden Neuronen unseres Gehirns. Der Neurobiologe Gerald Hüther beschreibt in seinem Buch "Biologie der Angst" die Entstehung und Nutzung der neuronalen Verbindungen sinngemäß folgendermaßen.  

 

Stellen Sie sich vor, Sie stehen mit mir auf einem Hügel von wo wir weit über das Land sehen können. Wir bleiben eine lange Zeit dort oben und beobachten das Netz aus kleinen und großen Straßen, Feldwegen und Autobahnen. Wir sehen im Laufe der Zeit, dass verschiedene Straßen mehr benutzt werden und deswegen zu Autobahnen gebaut werden. Andere Straßen werden weniger benutzt und gewartet, und verfallen mit der Zeit. Auf den Autobahnen geht es sehr flott dahin. Auf Straßen langsamer, auf Feldwegen und verfallenen Straßen noch langsamer oder gar nicht mehr.

 

Genau das passiert mit den neuronalen Autobahnen, Straßen und Feldwegen.

Werden sie benutzt, werden sie ausgebaut. Das nennt man Lernen, Trainieren und als Folge davon Exzellenz.

Werden sie nicht benutzt, verkümmern sie. Das nennt man Vergessen, Verlernen oder gar nicht wissen, dass es das gibt.

 

Verknüpft und somit gelernt und trainiert wird immer. Nämlich das womit man sich gerade beschäftigt.

Die Frage ist, ist es förderlich oder hinderlich für die angestrebten Ziele?

 

Förderliches Wahrnehmen, Denken und Handeln stärken, hinderliches Wahrnehmen, Denken und Handeln umwandeln!

 

Das führt zu mentaler Stärke!

 

Mentale Stärke macht Höchstleistung wahrscheinlicher!

Die beste Leistung dann abrufen wenn es darauf ankommt! Das zeichnet große AthletInnen und Teams quer durch alle Disziplinen aus.

 

Das sagt Michael Jordan zu den mentalen Aspekten des Sportes.

 

Das Ziel ist es, die positiven Gedanken und Emotionen zu kanalisieren und negative Gedanken und Emotionen zu stoppen, um während des gesamten Wettkampfes im idealen Leistungszustand zu sein (ILZ).

Mentaltraining bietet Methoden und Techniken zur Psychoregulation - vor, während und nach einem Wettkampf.

 

Das menschliche Verhalten kann aus Sicht der Psychologie aus vier Ebenen betrachtet werden. Diese Gliederung ist nützlich, da sie das komplexe Verhalten der AthletInnen strukturiert.

Somit kann dieses Modell sowohl in der Phase der Interventionen, als auch bei der Schulung der Selbstwahrnehmung und des Trainings der Fähigkeiten extrem hilfreich sein.

 

Mentaltraining braucht zur vollständigen Entfaltung der Wirkung Zeit. Genau so wie andere Aspekte der legalen Leistungssteigerung. Je nachdem wie intensiv trainiert und wie schlau regeneriert wird, dauert es mehr oder weniger lang ein Topniveau zu erreichen.

 

Es handelt sich um einen Prozess der ständigen Weiterentwicklung. Eine Krisenintervention kann der Startpunkt sein. Idealerweise beginnt die Arbeit an der mentalen Stärke jedoch schon bevor es zu einer Krisensituation kommt.

 

Mentaltraining ist Teil des individuellen Entwicklungsprozesses. Als Medium fungiert der Aspekt in dem man sich entwickeln möchte, z.B. der Sport als Triebfeder.